Erläuterungen zur Kapsel-Endoskopie
Bereits im Jahre 2000 revolutionierte die Einführung der Kapsel-Endoskopie die Dünndarmdiagnostik. Seitdem sind weltweit ca. 100.000 Untersuchungen durchgeführt worden und die Technik wurde weiter verbessert.
Neuerdings sind auch die Speiseröhre und der Dickdarm mittels dieser verschluckbaren Kamera-Kapseln zu beurteilen, so dass jetzt der gesamte Magen-Darm-Trakt für diese Untersuchungstechnik zugänglich ist.
In unserer Ordination werden die neuesten Videokapseln der Firma Given Imaging vorgehalten. Der weiteren Entwicklung werden wir folgen und uns entsprechend fortlaufend fortbilden. Ein ständiger Erfahrungsaustausch mit anwendenden Ärzten ist daher selbstverständlich.
Die Kapsel selbst hat eine glatte Oberfläche und kann problemlos geschluckt werden. Als Lichtquelle dienen LED Leuchtdioden mit einer Leuchtstärkeregulierung. Die über die Linsen einfallenden Bilder werden von einer Chip-Kamera aufgenommen und zu einem Radiosender übertragen. Die integrierten Batterien erzeugen den Strom und so können im Laufe der Untersuchung etwa 65.000 Bilder aufnehmen und an das Empfangsgerät senden. Der Aufnahmerekorder hat eine entsprechende Festplatte und wird am Körper getragen. Ableitungselektroden werden am Bauch des Patienten fixiert, mit deren Hilfe die Kapsel im Bauch geortet werden kann. Die auf dem Rekorder gespeicherten Daten werden mit Beendigung der Untersuchung auf eine Workstation überspielt und können dann fortlaufend ausgewertet werden. Die Auflösung der Kamera ist mit 0,1 mm sehr gut, das Innere des Darmes wird zudem mit 1:8 vergrößert dargestellt, so dass auch kleinste Läsionen erkennbar sind.
Eine Besonderheit ist die gute Darstellbarkeit der sogenannten Darmzotten, was für die Erkennung mancher Krankheiten sehr hilfreich ist. Hier ist die Kapsel-Endoskopie einer konventionellen Spiegelung ebenfalls überlegen. Eine Colonkapsel (Dickdarmkapsel) macht während seiner Reise durch den Darm 2x2 Bilder pro Sekunde, was für eine exakte Auswertung völlig ausreicht.
Wann eine Kapsel-Endoskopie?
Bei bestimmten Erkrankungen ist die Kapsel-Endoskopie heute nicht mehr wegzudenken. Dies gilt insbesondere für Erkrankungen im Bereich des Dünndarms, der mit einer konventionellen Spiegelung nicht zugänglich ist. Blutungen und Dünndarmentzündungen bilden die Domäne, so zum Beispiel das Vorliegen eines Morbus Crohn. Weiteres Indikationen bilden die Sprue, Dünndarmtumoren, ständige Durchfälle und Bauchschmerz, das sogenannte Polyposis Syndrom und Läsionen durch Einnahme von Rheuma- oder Schmerzmedikamenten. Bei der Dickdarm-Kapsel-Endoskopie kommen vor allem solche Patienten infrage, die mittels einer normalen Darmspiegelung nicht komplett untersucht werden können oder aber auch solche, die eine solche aufgrund von Vorbehalten oder Ängsten ablehnen.
Mögliche Einsatzgebiete für die Dickdarm-Kapsel sind: |
Gegenanzeigen für eine Koloskopie |
Unvollständige Koloskopie |
Ablehnung des Patienten |
Überwachungspatienten (CED, „Mukosaheilung“) |
Mögliche Vorteile für den Patienten sind | |
- Mobilität während der Untersuchung | - Keine Strahlenbelastung |
- Keine Beruhigungsspritze (Sedierung) | - Keine Infektionsgefahr |
- Keine Einführung von Geräten | - Keine Strahlenbelastung |
- Keine Luftinsufflation | Keine Schmerzen bei der Untersuchung |
Die Kosten
Leider werden die Kosten von den Krankenkassen nicht getragen. Bei Privatpatienten kann jedoch bei Notwendigkeit eine Genehmigung erwirkt werden. Die Untersuchung kostet ca. 1600 Euro, inbegriffen ist der Preis für die nur einmal verwertbare Kamerakapsel, die wir für etwa 1100 Euro einkaufen müssen. Eine sorgsame Auswertung mit einem kalkulierten Zeitaufwand des Arztes von ca. 90 Minuten pro Untersuchung ist garantiert!
Leider werden die Kosten von den Krankenkassen nicht getragen. Bei Privatpatienten kann jedoch bei Notwendigkeit eine Genehmigung erwirkt werden. Die Untersuchung kostet ca. 1600 Euro, inbegriffen ist der Preis für die nur einmal verwertbare Kamerakapsel, die wir für etwa 1100 Euro einkaufen müssen. Eine sorgsame Auswertung mit einem kalkulierten Zeitaufwand des Arztes von ca. 90 Minuten pro Untersuchung ist garantiert!